Zahlen zum Partnerschaftsgebiet:





Gesamtfläche:             1350 km2    (Ladenburg: 19 km2, Laval 34 km2)

1 Stadt                      Garango (Stadt seit 1983) ist seit 2000 kreisfreie Stadt

4 Departements       Staatliche Verwaltungsstruktur (rote Punkte in der Karte oben)
                                  Garango     73.679 Einwohner (2007)
                                 Boussouma 26.754 Einwohner (2007)
                                 Komtoega   20.674 Einwohner (2007)  
                                  Niaogho     25.702 Einwohner (2007)               

8 Kantone                Traditionelle Struktur (Chefferie) (rote und schwarze Punkte in der Karte oben)

52 Dörfer                 davon 4 Marktorte  

147.000   Einwohner (2007)           (1982: 76.000 ,   1962: 52.000  jeweils mit Béguédo)
                                                       (Ladenburg: 11.600 Einwohner, Laval 49.800 Einwohner)
   55% Frauen, 45% Männer;      davon bis 5 Jahre   27%,  bis 15 Jahre   47% .


Bevölkerungsdichte: 103 Einw/km2    (Staat:  51 Einw/km2  Ladenburg: 608 Einw/km2 )   
                 Die mittlere Bev.dichte gibt nicht die tatsächliche Besiedelung wieder:

  Erst Mitte der 70ger Jahre gelang es der WHO
  den Überträger der Flussblindheit (Onchozerkose)
  im Tal des Nakambé (Weißer Volta) auszurotten.

  Bild übernommen von SFB 268 der DFG.
                               












Zu einer Kern-Familie gehören im Mittel 6 Personen, zu einem Gehöft (concession, sukala ) etwa 40.

Das Heiratsalter für Frauen liegt in Garango Commune bei 18 Jahren, auf dem Lande zwischen
16 und 17 Jahren (Männer: 26 Jahre). 24% der Frauen sind ledig, 31% in monogamer Ehe
22% in polygamer Ehe, der Rest ist verwitwet  oder lebt in "freier Union"  ( Volkszählung 1996)
    
Mittlere Kinderzahl pro Frau: 5,4      46% der Frauen möchten 5 oder mehr Kinder haben,
32% nur 3 oder weniger   (Quelle: J.-S. Gabriel Diss.1999)

Lebenserwartung: Männer 46 Jahre    Frauen 49 Jahre

zur Erwerbstätigkeit:  
60% der Menschen leben vom Ackerbau ,  mittlere Anbaufläche: 0,6 ha pro Erwachsenem
6% von der Viehwirtschaft
25%  vom Einkommen aus auswärtiger Arbeit   (Ouagadougou, Abidijan, Europa)
6%    vom Kleinhandel
etwa je 0,6% vom Einkommen aus handwerklicher Tätigkeit bzw. einer Tätigkeit in den
Bereichen Schule  oder medizinische Versorgung

zur Bildungssituation:
Einschulungsrate: Garango Stadt  71%  (Jungen 59%, Mädchen 41%, bei neuen Schulen: je 50%)
Mittelwert im Partnerschaftsgebiet 36%  (Provinz: 25%)
im Stadtgebiet stieg die Zahl der Klassenräume zwischen 95 und 99 um 6%, die der Kinder
aber um 11%,die Einschulungsrate ging entsprechend von 76% auf 71% zurück    
Einschulungsalter: 6-8 Jahre  Schulplätze werden ausgelost
Scolarisation en secondaire:   8,15%,  davon 34% Mädchen (Quelle:Monographie de Garango 2000)

zur Gesundheitssituation: 
Epidemien: (Stand 2004) Meningitis 1997, 2001, 2002, 2003; Cholera 1998, 1999, 2001;
Masern 1998, 1999; Polio ist praktisch verschwunden (keine Neuerkrankungen seit
Mitte der 90ger Jahre). Das gilt auch für Onchozerkose und Lepra, bis Mitte der 80ger Jahre
waren diese Krankheiten im Partnergebiet weit verbreitet. (aus einem Bericht von 1962:
"sur 52 024 personnes il y a 562 infirmes, 724 aveugles, 713 lépreux et 211 aliénés.")
Häufigste Krankheit heute ist, mit weitem Abstand, Malaria, gefolgt von Infektionen der Lunge.
HIV (SIDA) Patienten haben theoretisch Anspruch auf kostenlose Behandlung, aus Angst vor
Diskriminierung geht jedoch niemand zu den staatlichen Stellen und deklariert sich als HIV-positiv.
Hingegen werde das Beratungsangebot durch nichtstaatliche Selbsthilfeorganisationen angenommen.

zur Wassersituation:
1982 gab es auf dem Gebiet der Partnerschaft 916 Brunnen (Quelle: Präfektur)
davon waren 759 unbefestigte traditionelle Brunnen und 65 Pumpbrunnen(davon 1/3 defekt).
Ein Teil der Brunnen fällt zwischen März und Juni trocken, in dieser Zeit gab es im Mittel
einen Brunnen für 900 Menschen (Stand 82).
Ladenburg hat inzwischen etwa 25 neue, befestigte Brunnen und 16 Pumpbrunnen (forage,
Typ India Mark III) bauen lassen.
Die FAO hat 89-90 17 neue Pumpbrunnen installiert (Typ, Lage und Zustand sind unbekannt).
Die dänische Entwicklungshilfe Børnefonden errichtet, über ihre Unterorganisation PIHVES,  laufend
neue Pumpbrunnen (Typ India Mark III).  Die genaue Position ist uns nicht bekannt.
Im Stadtgebiet von Garango hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Frankfurt)durch die
Firma H.P. Gauff eine Wasserversorgung eingerichtet, mit einigen privaten Anschlüssen
(53 im Jahr 2000) und 19 öffentlichen Zapfstellen.12 dieser Zapfstellen (robinet public) befinden sich in
Secteur 7. Das Wasser kommt aus 2 Tiefbohrungen (70m), wird zum Chateau d'eau gepumpt und
von dort über ein Leitungsnetz verteilt. Die alten Brunnen im Stadtgebiet wurden aufgegeben. 
Auf dem Gebiet von Niahogo gibt es ein ähnliches System. Betrieben werden diese beiden Systeme von ONEA.
2006 hat die Regie­rung ein nationales Programm im Bereich Trink­wasser und Abwasser verabschiedet.
Die Ver­ant­wor­tung für den Betrieb der Wasser­ver­sor­gungs­systeme soll soweit möglich an die Nutzer übertragen werden. Das bedeutet, dass die Städte Management­aufgaben übernehmen müssen, für die sie noch nicht ge­rüs­tet sind. So wurde im Jahr 2005 vom Gemeinderat in Garango ein Ausbau des Systems beschlossen, passiert ist aber bisher (2011) noch nichts.
Ein Abwassersystem gibt es im Cercle de Garango nicht.

zur Energiesituation:
Seit dem 20.12.1999 ist Garango-Stadt via Tenkodogo (Dieselkraftwerk) an das
burkinische Stromnetz angeschlossen.  Der Staudamm von Bagré dient hauptsächlich der Bewässerung.
Zwei 8 MW Turbinen (betrieben von SONABEL) liefern ihren Strom direkt nach Ouaga.
2003 sollten Komtoèga, 2006 Boussouma, elektrifiziert werden, jeweils über eine Solaranlage.
(Quelle:AtlasEner 2002), die beabsichtigte Privatisierung von SONABEL hat dies bisher verhindert.
Hauptenergiequelle in Garango bleiben Holz und Hirsestroh (82%,2006). Der Verbrauch beträgt etwa
1,5 kg/Person und Tag. Der Gesamtverbrauch an Feuerholz für Garango wurde im Jahr 1998 auf
etwa 37.000 m3 geschätzt. Geschlagen wird das Holz im Busch von Lergho,Bargasgho,Lourgogho und Sabtenga.
Eine Wiederaufforstung findet nicht statt.
Propan- und Butangas gibt es, wird jedoch fast ausschließlich für Gaslampen genutzt.
In privaten Haushalten findet man es sehr selten, dort werden Petroleumlampen (Petromax) benutzt.
In Garango gibt es eine Tankstelle (ELF) die neben Benzin und Diesel auch Gas und Petroleum
verkauft. Benzin und Diesel kann man aber auch literweise überall in den Marktorten des Partnergebiets kaufen.

Der weitere Ausbau der Wasser- und Stromversorgung liegt in den Händen der staatlichen Unternehmen
ONEA (Wasser) und SONABEL (Elektrifizierung). Beide Betriebe sind hoch defizitär und sollten auf Wunsch
des IWF privatisiert werden. Die anstehende Privatisierung brachte den Ausbau der Versorgungsnetze
praktisch zum Erliegen.
Nach heftigen Bürgerprotesten hat die Regierung, mit Wirkung vom 12.5.2010, die Privatisierung
dieser beiden Unternehmen gestoppt ( Pressemitteilung französisch)