Ratschläge
Hier finden Sie Ratschläge für den Aufenthalt in Burkina und Garango


Jean Luc Bambara     Naaba Tigre II  († 1993)

Offizielle Delegationen sollten bei der Reiseplanung eine möglichst detaillierte ToDo-Liste erstellen. Übersetzen Sie eine Kurzform davon ins Französische und schicken Sie die nach Garango oder geben Sie sie am ersten Tag beim Comité ab.
Seien Sie vorsichtig mit Kritik und erwarten Sie keine offene Kritik an eigenen Vorschlägen.
In Europa unterscheiden wir zwischen Sache und Person. Afrikaner empfinden Kritik fast immer als Angriff auf die Person. In Europa verzeihen Freunde fast alles. In Afrika gilt das nur bedingt.
Für einen Burkinabé ist die Beziehung zum Chef ganz entscheidend - auch bei der Arbeit. Der Chef (auch der Vorgesetzte) ist ein König.


Grüßen ist in Burkina sehr wichtig;
bei Begrüßungen immer nach dem Befinden (ca va?), der Familie (et la famille?) und (bei jüngeren) des Vaters fragen; wird man im Vorbeigehen gegrüßt, unbedingt antworten.
"Smalltalk" ist wichtig in Burkina. Das Gesagte ist dabei nur ein kleinerTeil der Kommunikation
Niemals in offenem Wasser baden;
auch kleine Wunden sofort desinfizieren;
nicht barfuß gehen (Hakenwürmer);
Händewaschen  so oft wie möglich (mit Seife);
viel trinken ("bis der Urin hell ist"); warmes Bier hilft beim Schwitzen und vermeidet Hitzestau;
keine Eiswürfel in Getränke, auch nicht im besten Restaurant in Ouaga
Siesta halten; mittags mindestens eine Suppe essen;
wenn etwas nicht läuft: höflich aber bestimmt nachfragen, es gibt immer jemanden der jemanden kennt,
(bei ernsthaften Problemen: Alphonse, Florentine oder Comité);
Zeiten sind nur beim Arbeiten fest, sonst relativ (,"gegen 18 Uhr" bedeutet: nach Einbruch der Dunkelheit);
zu Einladungen geht man gut gekleidet und bringt ein kleines Gastgeschenk mit;
Anklopfen bei einem Gehöft: 2 mal in die Hände klatschen und rufen;
Essen: Cook it, boil it, peel it - or forget it;

beim Essen ohne Besteck: nicht die linke Hand benutzen;
mindestens einmal in die Kirche gehen (Bissamesse!);
an dem freien Platz hinter der Case Laval gibt es ein cabaret (Dolo buvette) (Film arte-tv), wer Dolo verträgt sollte sie unbedingt an einem Freitag (Tag der Ahnen für die Animisten, Sonntag für die Muslime, Tag des Dolo für alle) besuchen;
"Sprecher" ernennen; Arzt und Pfarrer sprechen Englisch, im Lycee gibt es Deutschlehrer;
der Chef von Garango (Naaba Koom) ist Chef aller Bissa, oberster Mittler zu den (örtlichen) Göttern und Ahnen, er sollte mit Majesté angesprochen werden, beim Gespräch mit ihm jedoch nicht in die Hocke gehen (s.Bild);
"dezent" fotografieren, im Islam ist das Abbild des Menschen ein Tabu, keine Polizisten, Soldaten, Grenzstationen u.ä. fotografieren.
keine Versprechungen oder Zusagen machen; Vorsicht mit Einladungen, die nicht sehr ernst gemeint sind
("Wenn Du mal in Deutschland bist, komm doch mal vorbei."); besonders aggressiven Forderungen nach Unterstützung begegnet man mit: "Je suis le mari de votre sœur?" (Bin ich der Mann deiner Schwester?)
kein ungeschützter Intimkontakt (Aids)
Homosexualität ist strafbar ( bis zu drei Jahren Gefängnis)
bei längeren Fahrten außerhalb Garangos oder Ouagadougous Pass mitführen (Polizeikontrollen)
Bronzefiguren dürfen bei Flügen nicht ins Handgepäck.

Reisen in Afrika (tagesschau.de)