Einkommen

Löhne, Felderträge und Armut im Partnerschaftsgebiet.


Das Bild stammt aus einer Untersuchung zur Situation der Fischer am Bagré- Damm.

Einkommen:      (1000 F CFA = 1,5 €)  2007

Bauer Jahreseinkommen 75.000 - 100.000 F / Arbeitskraft
fliegender Händler 20.000 - 30.000 F/Monat
Hausangestellte, 12Std-Tag, 7 Tage-Woche: 20 000 F/Monat ( 30 € ) + Kost und Logis
 
Das Gesetz schreibt Mindestlöhne vor:
Stundenlohn       177 F
Tageslohn         1300 F bei 8 Stunden Arbeit
Monatslohn  30.684 F bei 40 Wochenstunden

Die Mindestlöhne gelten allerdings nicht für Feldarbeit und Hausangestellte.
Auf dem Lande werden sie i.a. als zu hoch angesehen und selten bezahlt.

      Gardien                             30.000 F/Monat         
      Aushilfskraft                        1000 F/Tag            
      Fachkraft                            1700 F/Tag            
      Lehrer (Grundschule)      50.000 F/Monat          
      Direktor (Grundschule)    60.000 F/Monat 
      Lehrer (College)              80.000 F/Monat         
      Lehrer (Lycee)               100.000 F/Monat          
      Staatsbeamter              180.000 – 220.000 F/Monat

Rente: 1/3 des letzten Monatslohnes wenn in die Sozialversicherung einbezahlt
wurde.  Der Arbeitgeberanteil liegt bei 13 %. Das Rentenalter beginnt mit 55 Jahren.

Existenzminimum für alleinstehende Person ca. 35000 F / Monat (52 €)

Erträge:                                                     

Dürre:  < 500 mm
1981  : 430 mm
in 19 Tagen
regen arm:  600mm
45- 55 Tage
regenreich: 900mm
56- 70 Tage
Flut: > 1000 mm
1994 : 1134 mm 
in  55 Tagen
Regenreiche Jahre: 1994, 1998-99, 2003, 2007-08, 2010
 Regenarme Jahre: 1982 - 1987, 1990, 1992-93, 2001-02.


     Feldfrüchte
       600 bis 800 kg/ha                                 regen arm
       1000 bis 1200 kg/ha                             regenreich  
   
  Reisanbau und Gartenland
       700 bis 800 kg/ha                                 regen arm
       1500 bis 2000 kg/ha                             regenreich            (Quelle Philippe Manceau)
Die Erträge des Reisanbaus hofft die Regierung durch die neue Sorte NERICA deutlich zu
verbessern. Ihr Anbau wird im Süden des Partnerschaftsgebiets, am Bagré-Damm stark gefördert.

Die Marktwerte der Erträge schwanken mit der Saison:

Marktpreise auf dem Markt in Garango

Oktober 2001
September 2001
Mil
150 F/kg
190 F/kg
Sorgho rouge
100 F/kg 120 F/kg
Sorgho blanc
150 F/kg 190 F/kg
Mais
120 F/kg 120 F/kg
Riz cargo
280 F/kg 300 F/kg


In der traditionellen Landwirtschaft der Bissa liegen die Felder oft sehr weit von den Gehöften
entfernt (bis zu 30km). Das erlaubte bisher Brachezeiten bis zu 8 Jahren. Durch das
Bevölkerungswachstum hat sich diese Zeit auf 4 Jahre verkürzt. Die raschere Erschöpfung
der Böden lässt eine Abnahme der Erträge befürchten. Aus Garango-Stadt wandern junge Bauern
in die Randgebiete Lengha, Lergho, Niarba oder nach Bagré ab.

Verschärft wird das Problem durch Zuwanderung von Nicht-Bissa vor allem in das Tal des Nakambe,
das nach einer WHO Aktion in den 70ger Jahren besiedelbar wurde.
Diese Neubauern legen ihre Felder in der Nähe ihrer Wohnungen an.Die Brachezeit beträgt dort
maximal 1 Jahr.

Armut: (Quelle: Monographie Komtoega)

























Ein Programm der Action Sociale sieht eine Grundversorgung der Armen vor. Mit einem entsprechenden Ausweis hat z.B. Anspruch auf kostenlose Gesundheitsversorgung und Kleiderzuteilungen.
Im Partnergebiet ist dieses Programm noch nicht angekommen. Die Patenschaftsprogramme leisten diese Hilfe jedoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten.  Die Bedürftigkeit wird festgestellt von den 36 Conseillers der Programme.