Geschichte



Geschichte der Bissa II


Szepter von Naaba Tigre II
jetzt im Besitz der Familie von Altbürgermeister Schulz.
(Eine Beschreibung erhalten Sie wenn Sie auf das Bild klicken.)

Die Einsetzung
Seit der Zeit als Diigri Naaba Bousounkouduma wurde, empfangen alle Naabas ihre Würde in Tangaré.
Der Chef von Tangaré ( aus der Familie Lengani) richtet die Zeremonie der Einsetzung aus.  Streitigkeiten um die Thronfolge werden in Tangaré entschieden. Kein Naaba kann Autorität beanspruchen, wenn er nicht in Tangaré eingesetzt wurde. Selbst wenn er, was später öfter geschah, durch staatliche Macht in sein Amt kam,  muss er die traditionellen Riten durchlaufen, wenn er anerkannt sein will.

Er muss im Haus des Ritus erscheinen, angetan mit einem Schaffell, dort seinen Anspruch  belegen und ein Trankopfer darbringen. Er muss beschwören, dass er die Wohlfahrt  seines Volkes sichern will, dass er ehrbar und gerecht regieren wird und dass er  seinen Nachbarn in Frieden begegnet.
Er wird gesegnet mit Zaubersprüchen und empfängt die königliche Kleidung:  die Kopfbedeckung, den dreiteiligen Königsboubou und die bestickten Schuhe.  Er erhält einen neuen Namen und wird im Triumphzug unter lautem Jubel herum getragen.

Anschließend besucht er die Gräber der Ahnen in Tangaré, Garango und Zanga.  Dann folgt ein Aufenthalt bei den Schmieden in Guierma, wo er in deren magische  Geheimnisse eingeweiht wird. Schließlich muss er noch einige Zeit bei den Peulh leben.
Zum Abschluss dieses Aufenthaltes rasiert ihm der Chef der Peulh die Haare vom Kopf.
Am Ende des Ritus muss er ein großes Fest in seinem Hof ausrichten. Danach erhält er zum Zeichen seiner Macht den Stab eines Chefs (Szepter). Dieser Stab wird eigens für den neuen Naaba angefertigt. Seine Symbolik drückt das Regierungsprogramm aus.
Diigri war der erste, der diesen Ritus durchlief. Ihm folgten viele andere: Pougouba, Boussoukoudoma, Tigre I, Mougouba.....
 erzählt von Alphonse Bambara                übersetzt von Helmut Pohl